Kopenhagen. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus: Die Kopenhagener haben wirklich ein Rad ab – falsch, am Rad einen Narren gefressen. Und ein Ende der intensiven Liebesbeziehung ist auch nach Jahren des Höhenflugs nicht in Sicht. Rund ein Drittel der Kopenhagener legt den Weg zu Arbeit, Schule, Uni oder Ausbildungsplatz zurück. Und es werden immer mehr. RadfahrerInnen in der dänischen Hauptstadt saßen auf jedem zurückgelegten Weg durchschnittlich 4,2 Kilometer im Sattel, hat Danmarks Tekniske Universitet (DTU) errechnet. Insgesamt fuhren Kopenhagens Einwohner etwa 2013 Tag für Tag genau 2.006.313 Kilomter täglich. Das sind genau 35 Prozent mehr als im Jahr davor. Gleichzeitig wurden zwölf Prozent weniger innerstädtischer Autofahrten zurückgelegt.
Kopenhagen. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus: Die Kopenhagener haben wirklich ein Rad ab – falsch, am Rad einen Narren gefressen. Und ein Ende der intensiven Liebesbeziehung ist auch nach Jahren des Höhenflugs nicht in Sicht. Rund ein Drittel der Kopenhagener legt den Weg zu Arbeit, Schule, Uni oder Ausbildungsplatz zurück. Und es werden immer mehr. RadfahrerInnen in der dänischen Hauptstadt saßen auf jedem zurückgelegten Weg durchschnittlich 4,2 Kilometer im Sattel, hat Danmarks Tekniske Universitet (DTU) errechnet. Insgesamt fuhren Kopenhagens Einwohner etwa 2013 Tag für Tag genau 2.006.313 Kilomter täglich. Das sind genau 35 Prozent mehr als im Jahr davor. Gleichzeitig wurden zwölf Prozent weniger innerstädtischer Autofahrten zurückgelegt.
Mit attraktiven Ideen wie seinen „Radautobahnen“ (dän. Supercykelstier), die kreuzungsfrei von der Peripherie der Metropole in die City führen, motivierenden Zählern an zentralen Punkten und einer grünen Welle für Radfahrer, hat Kopenhagen in der Tat viel für das Verkehrsmittel Fahrrad getan. Zwei der Radautobahnen bestehen bereits, neun weitere sollen bis 2018 folgen.
Jetzt soll es noch weitergehen: Auf dem Weg zum erklärten Ziel zur CO2-neutralen City will Kopenhagen bis 2025 den durch Transportmittel verursachten Ausstoß von CO2 um 135.000 Tonnen oder elf
Prozent verringern. Die Mobilität in Kopenhagen soll noch grüner, smarter und gesünder werden, wünscht sich die Kommune. Dazu beitragen sollen mehr Eletrko-, Hybrid- und Wasserstoff-Fahrzeuge.
Größere Transportmittel sollen beispielsweise von Biogas angetrieben werden. Und: Kopenhagen will die beste Fahrradstadt der Welt werden. Verglichen mit 2010 sollen 2025 dann 70 Prozent aller
Wege zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden. Dazu soll in zehn Jahren die Hälfte aller innerstädtischen Wege zu Arbeit, Uni und Co. mit dem Zweirad zurückgelegt
werden. Ferner soll der öffentliche Nahverkehr 20 Prozent mehr Menschen befördern – und überhaupt komplett CO2-neutral sein.
Wie erfolgreich und klassenlos das Radfahren in Kopenhagen ist, merkt besonders, wer sich als Fußgänger durch die Øresundhauptstadt bewegt. Ob Sonne oder Regen, Sommer oder Winter – besonders in der Rushhour am frühen Vormittag und am Nachmittag, aber auch in Stunden dazwischen saust ein unaufhörlicher Strom an Radlern über Haupt- und Nebenstraßen. Als Fußgänger eine Ampel zu überqueren, wird nicht selten zum Hindernislauf – wartende oder kreuzende Räder zu passieren, gelingt nicht immer auf Anhieb. Dass Kopenhagens Radler und Radlerinnen im Sattel fast immer eine gute Figur machen und immer wieder neue Styles kreiieren, kann man im lesenswerten Blog Copenhagencyclechic verfolgen.
Auch Besucher von Kopenhagen können sich natürlich in den Strom der lokalen Radfahrer einreihen: Seit dem Sommer 2014 neue Stadträder – später mehrere tausend – an zentralen Orten in Kopenhagen wie dem Rathausplatz für Touren bereit. Die weißen Bycykler, so ihr dänischer Name, sind ein Stück Hightech und bieten als E-Bikes nicht nur eingebauten Rückenwind, sondern sind mit Tabletcomputer und GPS ausgestattet perfekt für touristische Sightseeing-Citytouren. Anders als ihre Vorgänger sind die neuen Cityräder leider nicht mehr kostenlos. Der Spaß beginnt bei 25 dänischen Kronen pro Stunde. Eine weitere Hürde: Einfach losdüsen wie früher kann man auch nicht – vor Fahrtbeginn muss man sich online registrieren.