Deutschland von A wie Albersdorf bis Z wie Zarpen – der dänische Journalist Carsten Grubach entdeckt kleine Orte

Entdeckungen am Wegesrand: eine Büchertauschbox im schleswig-holsteinischen Albersdorf. Foto: Carsten Grubach/privat
Entdeckungen am Wegesrand: eine Büchertauschbox im schleswig-holsteinischen Albersdorf. Foto: Carsten Grubach/privat

REPORTAGE von Christoph Schumann

 

Kolding/Hamburg (cs). Irgendwann musste es einfach sein. Einige Jahre schwirrte Carsten Grubach die Idee bereits im Kopf herum. Sogar erste Vorplanungen hatte der dänische Autor schon gemacht – als die Coronapandemie die Reisewege des Endsechzigers kreuzte und das Datum hinausschob. „Im vorletzten Jahr war es dann endlich soweit“, erzählt Carsten Grubach im Gespräch mit unserer Zeitung. „Da bin ich los“, so der Journalist aus Kolding in Südjütland. Das Projekt des Globetrotters: Einmal Deutschland von A bis Z bereisen. Am besten in alphabetischer Reihenfolge und am Stück. Das hieß konkret: von Albersdorf bis Zarpen.

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Flagge zeigen zur See – ein Besuch im Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven

Willkommen an Bord – die Schiffe im Museumshafen des Deutschen Marinemuseums stehen Besuchern offen. Foto: Christoph Schumann, 2024
Willkommen an Bord – die Schiffe im Museumshafen des Deutschen Marinemuseums stehen Besuchern offen. Foto: Christoph Schumann, 2024

REPORTAGE Wilhelmshaven (cs). Was Stadt und Funktion zusammenbindet, zeigt sich in Wilhelmshaven eindrücklich am Wasser: Weithin sichtbar ragen über dem Verbindungshafen unweit der berühmten Kaiser-Wilhelm-Drehbrücke – Wilhelmshavens historischem Wahrzeichen von 1905/07 an der alten Hafeneinfahrt – Brücken und Aufbauten mehrerer Kriegsschiffe auf. Die Museumsschiffe rund um das größte Museumskriegsschiff „Mölders“ sind das Highlight des Deutschen Marinemuseums, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Geschichte der deutschen Marine seit 1848 zu sammeln und zu erzählen.

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„Die vorgesehenen Mittel reichen nicht“ – der Kieler Bildungsforscher Olaf Köller im Gespräch zu Schule und Zukunft

Professor Olaf Köller von der Universität Kiel. Foto: Privat
Professor Olaf Köller von der Universität Kiel. Foto: Privat

PORTRÄT Bildung Kiel (cs). Auch die letzten Zahlen waren wieder eindeutig: In der letzten PISA-Studie, die seit rund einem Vierteljahrhundert regelmäßig die Fähigkeiten europäischer Schüler ermittelt, schneiden Jugendliche hierzulande im Lesen und Schreiben, aber auch in Mathematik und Naturwissenschaften generell schlechter ab als noch 2018. Der Trend gilt zwar in vielen OECD-Ländern. Aber bei uns waren laut der vom Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien an der TU Münschen ermittelten Zahlen die Leistungsrückschläge „überdurchschnittlich hoch“, so die Experten. Anders gesagt: Etwa ein Drittel der 15-Jährigen hat in mindestens einem der drei Bereiche nur sehr geringe Kompetenzen. Dabei ist doch gerade die junge Generation der Hoffnungsträger der Zukunft. Einer, der es wissen muss, nett diese Lage sogar dramatisch: „Wenn fast dreißig Prozent unserer 15 Jahre alten Schülerinnen und Schüler zur Risikogruppe in Mathe gehören und weitere fünfundzwanzig Prozent zur Risikogruppe beim Lesen, dann ist das dramatisch“, sagt Olaf Köller im Gespräch mit unserer Zeitung. Damit erfüllten die Lernenden nicht einmal das Mittelstufensoll, so der Professor am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel.

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Boxenstopp mit Gleisanschluss – das ICE-Instandhaltungswerk in Hamburg-Langenfelde

Blick in die 400 Meter langen Hallen des ICE-Instandhaltungswerks in Hamburg-Langenfelde, das eines der modernsten in Deutschland ist.
Blick in die 400 Meter langen Hallen des ICE-Instandhaltungswerks in Hamburg-Langenfelde, das eines der modernsten in Deutschland ist.

REPORTAGE Hamburg (cs). Nackt steht der ICE mit der Nummer 9018 und dem Namen „Freistaat Bayern“ in der riesigen Halle, während seine Bugnase vorsichtig an zwei Haken zur Hallendecke gehoben wird. Drei Techniker dirigieren die schwebende, große Front des ICE 4. Ohne Scheinwerfer und Abdeckung wird der direkte Blick auf Kupplung, Puffer, Kabelanschlüsse und Hupe frei. „Die Bugnase des Zuges ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff und wurde bei einem Wildunfall beschädigt“, erklärt Bernhardt Richter. Und zeigt auf ein Ersatzteil, das am Kopfende des Montagegleises bereits zum Austausch bereitliegt und in wenigen Minuten an die Stelle der alten Abdeckung gesetzt wird.

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„Die Idee lebt, wo Bedarf ist“ – zu Besuch bei Genossenschaften in Schleswig-Holstien

Historische Reklame für die Konsum-Genossenschaft – gesehen im Hamburger Genossenschaftsmuseum. Foto: Christoph Schumann, 2025
Historische Reklame für die Konsum-Genossenschaft – gesehen im Hamburger Genossenschaftsmuseum. Foto: Christoph Schumann, 2025

REPORTAGE von Christoph Schumann

 

Alveslohe, Föhr (cs). Plötzlich war der Laden geschlossen. Seit rund fünfundvierzig Jahren lebt Regina Deilke in Alveslohe, aber ein Lebensmittelgeschäft habe es in dem ländlich geprägten Ort immer gegeben. „Und dann war 2017 einfach Schluss“, erinnert sich die 67-Jährige. Und zum ersten Mal waren die knapp 2900 Einwohner des nahe Henstedt-Ulzburg gelegenen Städtchens gezwungen, alle Einkäufe auswärts zu erledigen. „Nur ein Bäckereiwagen und der Hähnchengrill schauten einmal in der Woche noch vorbei“, sagt Deilke über die langen Monate ohne Nahversorgung. Dass es so nicht bleiben konnte, war den Alveslohern schnell klar. „Zumal wir rasch mehrere Zielgruppen ausmachten“, so Deilke. „Zum einen ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind. Genauso fehlte aber auch ein Angebot für Familien, Kinder und Schüler.“ Offen war lange nur die Frage, was die Versorgungslücke schließen könnte – und wie man dies angehen könnte.

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Historisch fest verwoben: Ein Besuch im Textilmuseum "Tuch + Technik" in Neumünster

Langlebige Technik: Im Museum "Tuch + Technik" arbeiten gerettete Textilmaschinen wie Webstühle auch nach einhundert Jahren noch. Foto: C. Schumann, 2024
Langlebige Technik: Im Museum "Tuch + Technik" arbeiten gerettete Textilmaschinen wie Webstühle auch nach einhundert Jahren noch. Foto: C. Schumann, 2024

MUSEUM und GESCHICHTE Neumünster (cs). Kürzlich war ich zum ersten Mal in einem besonderen Museum, das ich in Neumünster gar nicht erwartet hatte: Im Textilmuseum „Tuch + Technik“ dreht sich alles um zwei der ältesten Handwerkstechniken der Welt – das Spinnen und das Weben. Denn was schon nach wenigen Jahrzehnten fast vergessen ist: Das norddeutsche Neumünster galt lange als „Manchester Holsteins“ wegen seiner zahlreichen hier ansässigen Tuchmacher und ihren Familien. Die hatten sich im Zuge der industriellen Revolution hier angesiedelt und prägten den zuvor kleinen Marktflecken über eineinhalb Jahrhunderte.

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Heiko Mielke ist ein "Clown ohne Grenzen": "Lachen braucht keinen Dolmetscher"

Heiko Mielke hat die deutschen "Clowns ohne Grenzen" mitgegründet und ist oft in Krisengebieten wie hier vor einigen Jahren in Syrien unterwegs. Foto: Clowns ohne Grenzen/PR
Heiko Mielke hat die deutschen "Clowns ohne Grenzen" mitgegründet und ist oft in Krisengebieten wie hier vor einigen Jahren in Syrien unterwegs. Foto: Clowns ohne Grenzen/PR

PORTRÄT Loose/Eckernförde (cs). Manchmal muss Heiko Mielke richtig schnell sein. Wenn ihn während einer Vorstellung die Zuschauer in freudig-befreiter Stimmung immer enger umringen, ja fast einzukesseln drohen, hilft ab und an nur der Sprung auf ein improvisiertes Podium in der Nähe. So wie vor einigen Jahren in einem Flüchtlingslager in Syrien: „Damals wurden wir von begeisterten Kindern derart gefeiert, dass nur ein beherzter Sprung auf einen Container das Weiterspielen möglich gemacht hat – schon hatten wir eine kleine Bühne, auf der uns alle sehen und hören konnten“, erinnert sich der 64-Jährige an einen seiner zahlreichen Auftritte in aller Welt.

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"Wir sind keine Tüftler, sondern Erfinder" – zu Besuch beim Erfinderclub Schleswig-Holstein

Hartmuth Drews vom Erfinderclub Schleswig-Holstein mit seiner ersten Erfindung, einer Aluminium Notleuchte, deren Scheibe werkzeuglos zu entnehmen ist. Foto: Christoph Schumann, 2024
Hartmuth Drews vom Erfinderclub Schleswig-Holstein mit seiner ersten Erfindung, einer Aluminium Notleuchte, deren Scheibe werkzeuglos zu entnehmen ist. Foto: Christoph Schumann, 2024

REPORTAGE Pinneberg/Flintbek (cs). Ein Tortenheber, der Kuchen ohne umzufallen auf den Teller bringt. Eine Gummimanschette, die verhindert, dass Kaminholz beim Spalten vom Bock auf den Boden fällt. Ein Bett-Schalfsystem, das Lattenrost und Matratze zu einer Einheit vereint. Ein Wasserrad, das aus Modulen zusammengesetzt ist, die sich je nach Einsatzort und Größe einsatzgenau anpassen lassen. Oder ein Kühlschrank, der verderbliche Lebensmittel über das angegebene Haltbarkeitsdatum genießbar macht – und so der Verschwendung von Nahrungsmitteln vorbeugt. Das sind nur einige der Ideen, die der Erfinderclub Schleswig-Holstein e.V. hervorgebracht hat. „Sagen Sie bloß nicht, wir wären Tüftler“, warnt mich Hartmuth Drews gleich bei der Begrüßung mit einem Augenzwinkern. „Wir sind nämlich keine Nerds oder Verrückten, sondern eher Entwickler“, ergänzt der gelernte Bauingenieur. Um mich ohne Umschweife in seine Welt zu entführen: die Ideenwerkstatt im Keller. „Haben nicht alle Erfinder ihr Reich im Keller oder in der Garage?“, fragt Drews, der als zweiter Vorsitzender des Erfinderclubs von Pinneberg-Waldenau aus mit lenkt. „Auch so ein Klischee, das selten bis nie zutrifft.“

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Wo Caspar David Friedrich seine Heimat hatte – ein Besuch in Greifswald

Blick in die Ausstellung „Heimatstadt – Wiesen bei Greifswald & Greifswalder Hafen“ zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich im Pommerschen Landesmuseum, Greifswald. Foto: Christoph Schumann, 2024
Blick in die Ausstellung „Heimatstadt – Wiesen bei Greifswald & Greifswalder Hafen“ zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich im Pommerschen Landesmuseum, Greifswald. Foto: Christoph Schumann, 2024

REPORTAGE

 

Greifswald (cs). Wer mit der Regionalbahn von Stralsund aus kommend nach Greifswald fährt, erkennt selbst bei grauem Frühwinterwetter schon von Weitem die Türme der zahlreichen Kirchen – allen voran die mächtigen Spitzen von St. Jacobi und dem Dom St. Nikolai. Reisende werfen damit fast den gleichen Blick auf die Hansestadt wie ihr wohl größter Sohn: „Caspar David Friedrich malte als einziger überhaupt Greifswald mit Wall, Stadttoren und Kirchen von den damals noch sehr moorigen Wiesen im Westen aus“, sagt Julia Kruse. „Allerdings hob der Romantiker die Kirchtürme höher in den Himmel als sie tatsächlich waren – Friedrichs Werke sind nie realistische Abbilder der Welt“, so die Expertin vom Pommerschen Landesmuseum in Greifswald weiter, mit der ich kurz nach meiner Ankunft verabredet bin.

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Dresden und das Elbland stecken in der Advents- und Weihnachtszeit 2024 voller Traditionen

Blick auf den Dresdner Striezelmarkt in der Vorweihnachtszeit. Foto: Dresden Marketing GmbH/PR
Blick auf den Dresdner Striezelmarkt in der Vorweihnachtszeit. Foto: Dresden Marketing GmbH/PR

NEWS Dresden (Dresden Marketing/pr). Es ist die besondere Mischung aus Tradition und neuen Erlebnisangeboten, aus herzerwärmenden Geschichten und kulinarischen Highlights, die den Zauber von Dresden Elbland speziell in der Weihnachtszeit ausmacht. Dass der Dresdner Striezelmarkt 2024 zum 590. Mal stattfindet, steht symbolisch für die Verankerung von Advents- und Weihnachtstraditionen in Dresden und der Region Elbland. Wenn er am 27. November 2024 mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche eröffnet wird, dann ist das auch der Start für viele weitere Weihnachtsmärkte in Dresden Elbland, allein zehn in der sächsischen Landeshauptstadt. Entsprechend der besonderen Akzente, die die Märkte setzen, ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ob erzgebirgische Holzkunst, Blaudruckstoffe aus der Lausitz, Herrnhuter Sterne oder Original Dresdner Christstollen, das sächsische (Kunst-)Handwerk steht im Mittelpunkt des Dresdner Striezelmarktes. Darüber hinaus gibt es täglich jede Menge Unterhaltung auf dem Traditionsmarkt und an den Wochenenden große Spektakel wie das Dresdner Stollenfest am 7. Dezember 2024, bei dem ein tonnenschwerer Riesenstollen von einem großen Festumzug zum Dresdner Striezelmarkt begleitet wird.

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Dresden 2024: Caspar David Friedrich und Erich Kästner im Jubiläumsjahr – wo alles begann

Im Kunstmuseum Albertinum: Anett Orzyszek vor Caspar David Friedrichs Durchbruchswerk "Das Kreuz im Gebirge". Foto: Christoph Schumann, 2024
Im Kunstmuseum Albertinum: Anett Orzyszek vor Caspar David Friedrichs Durchbruchswerk "Das Kreuz im Gebirge". Foto: Christoph Schumann, 2024

REPORTAGE von Christoph Schumann

 

Dresden (cs). Von seiner Wohnung im Haus An der Elbe 9 hatte Caspar David Friedrich freien Blick auf Elbe und das gegenüberliegende Ufer der Neustadt. Heute versperrt die viel befahrene Carolabrücke den Blick vom heutigen Terrassenufer, den der aus Greifswald stammende Maler auch von seinem Atelier genoss. „Obwohl Friedrich ja als Künstler innerer Landschaften gilt und nur die wenigsten Bilder naturalistische Genauigkeit haben“, sagt Anett Orzyszek. 1798 kam Caspar David Friedrich (1774 –1840) nach Dresden – mehr als vierzig Jahre lang blieb die Stadt der Frauenkirche sein Lebens- und Schaffensmittelpunkt. Viele Jahre davon wohnte Friedrich Tür an Tür mit seinem Freund und Berufskollegen, dem Norweger Johan Christian Dahl. „Beide schufen zahlreiche ihrer Hauptwerke hier an der Elbe“, erklärt Orzyszek, mein aus Dresden stammender Guide beim Gang auf den Spuren des gefeierten Romantikers. „In der nahe gelegenen Gemäldegalerie Alter Meister setzte Friedrich sich mit Werken Alter Meister auseinander“, so Orzyszek von Elblandtours. „Und vor allem rund um Dresden fand der begeisterte Wanderer an der Elbe oder im Elbsandsandsteingebirge immer wieder Inspiration und Motive für seine Kunst.“

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Hipgnosis, Pink Floyd und die anderen: Ein Dreieck als Zeitfenster – eine Ausstellung in Oberhausen

Ein Klassiker: Coverfoto auf Pink Floyds Album "Wish you where here". Foto: Christoph Schumann, 2024
Ein Klassiker: Coverfoto auf Pink Floyds Album "Wish you where here". Foto: Christoph Schumann, 2024

AUSSTELLUNGSBESUCH von Christoph Schumann

 

Oberhausen (cs). Kaum durch die schwere Tür zur Ausstellung gegangen, wird man fast magisch angezogen vom großen Dreieck gleich gegenüber. Vielleicht zwei mal zwei Meter ist das glänzende Trigon auf schwarzem Hintergrund groß. Das Prisma zerlegt einen weißen Lichtstrahl in seine Spektralfarben, die bunt die rechte Hälfte des Bildes füllen. Besucher der Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen, die der Boomergeneration der 1960er und 70er angehören – und das ist die Mehrheit – nimmt das raumgreifende Bild mit auf eine Zeitreise. Denn das symbolgeladene Dreieck ziert eines der legendärsten Alben der Rock- und Postgeschichte: Pink Floyds „The Dark Side of the Moon“, das vor wenigen Monaten seinen fünfzigsten Geburtstag feierte.

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Zwiesel, das Arberland und der Bayerische Wald: Zukunft aus Glas und Wald

Die Zwieseler "Glaskönigin" Susanne Glanzner in der Glasfachschule in Zwiesel bei der Arbeit vor dem Ofen. Foto: Christoph Schumann, 2023
Die Zwieseler "Glaskönigin" Susanne Glanzner in der Glasfachschule in Zwiesel bei der Arbeit vor dem Ofen. Foto: Christoph Schumann, 2023

REPORTAGE Zwiesel (cs). Wenn die Glaskönigin von ihrer Kunst spricht, kommt sie schnell ins Schwärmen: „Glas ist ein Werkstoff, der sich schnell verändert“, sagt Susanne Glanzner. Seit dem Sommer amtiert die 30-Jährige, die an der renommierten Glasfachschule in Zwiesel gerade ihre Ausbildung zur Glasmacherin absolviert, für einen der über Jahrhunderte wichtigsten Berufe im Bayerischen Wald. Hunderte Glashütten gab es in der Grenzregion zwischen Donau und dem tschechischen Böhmen, deren Blütezeit mit der Erzeugung von immer mehr Massenware und Abwanderung ganzer Betriebe in Billiglohnländer heute nur noch wenige überlebt haben. Darunter aber bekannte Namen wie Zwiesel Kristallglas, das nur wenige Gehminuten von der Glasfachschule – mit 260 Schülern und Schwerpunkten für Glasbläser, Glasmacher, aber auch Glasapparatebauer, Schleifer, Graveure und viele mehr eine der großen deutschlandweit – entfernt liegt

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Lüneburger Heide 2023: Ein Blütentraum wie selten

Die Lüneburger Heide in voller Blüte - erlebt im August 2023. Foto: Christoph Schumann
Die Lüneburger Heide in voller Blüte - erlebt im August 2023. Foto: Christoph Schumann

NEWS Schneverdingen/Undeloh (cs). So schön hat die Lüneburger Heide in den letzten Jahren selten geblüht: Bei einer Wanderung von Wintermoor nach Schneverdingen haben wir am vergangenen Wochenende einen echten Blütentraum erleben können – so schön wie jetzt im August hat die Heide in den vergangenen Jahren selten, ja nie geblüht. Ein Grund mehr, die norddeutsche Kulturlandschaft zu erwandern. Unser persönlicher Eindruck wird untermauert vom offiziellen "Messgerät" der Touristiker vor Ort: Das "Heideblütenbarometer" steht zurzeit auf 100 Prozent - also nichts wie in die Heide. Am besten zu Fuß auf einer Wanderung. Oder per Rad.

Und weil Tradition auch sein muss, gibt es natürlich auch etwas zu feiern: Am Wochenende feiert Schneverdingen sein alljährliches Heideblütenfest. Los geht es am Donnerstag, 24. August. Höhepunkt ist die Krönung der Heidekönigin am Sonntag, 27. August, ab 15 Uhr. Mehr Infos findet ihr hier.

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Auf dem Alsterwanderweg mit einer Wegewärtin: Im Blätterwald durch Hamburg

Hier geht's (auch) lang: Hinweisschild zum Alsterwanderweg. Foto: Christoph Schumann, 2022
Hier geht's (auch) lang: Hinweisschild zum Alsterwanderweg. Foto: Christoph Schumann, 2022

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE Hamburg (cs).Still steht ein Graureiher im flachen Wasser des Mühlenteichs und genießt die Vormittagssonne. In Ufernähe schwimmt eine Entenfamilie mit ihren Jungen, immer in Reichweite des sicheren Nests. Erst wenige Schritte sind Hannelore Fielitz und ich von unserem Treffpunkt am S-Bahnhof Hamburg-Ohlsdorf auf dem Alsterwanderweg gegangen und schon wirkt es, als lägen Großstadtlärm und -hektik bereits Stunden hinter uns. „Der Alster von hier nach Norden zu folgen, gehört für mich zu den schönsten Wanderungen Hamburgs“, sagt die 67-Jährige. „Denn sobald man unter der Brücke am Ratsmühlendamm die Hektik der quirligen Viertel Fuhlsbüttel und Ohlsdorf hinter sich lässt, taucht man ein in den Blätterwald am Fluss und ist ganz von Natur umgeben.“

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Frohe Botschaft auf dem Kiez: Zu Besuch bei Kiezpastor Karl Schultz auf St. Pauli

Pfarrer Karl Schultz unterwegs auf der Großen Freiheit in St. Pauli. Foto: Christoph Schumann, 2022
Pfarrer Karl Schultz unterwegs auf der Großen Freiheit in St. Pauli. Foto: Christoph Schumann, 2022

Von Christoph Schumann

 

PORTRÄT Hamburg (cs). Kiezgröße? Nein, dazu gehöre er nun wirklich nicht, sagt Karl Schultz. „Obwohl mich natürlich fast jeder hier auf Sankt Pauli kennt.“ Kein Wunder, denn das ›Haus‹ des 65-Jährigen liegt direkt an der Großen Freiheit 43, gleich gegenüber vom berühmten Musikclub „Große Freiheit 36“. Und zum Freundeskreis des umtriebigen Schultz gehören auch bekannte Kiezlegenden wie Dragqueen Olivia Jones, deren Bar nur wenige Schritte entfernt liegt, oder Impressario Corny Littmann, dessen „Schmidts Tivoli“ noch heute für die Neuerfindung des weltbekannten Rotlichtviertels als Club- und Musikviertel steht.

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Sicherer Halt in Handarbeit – die Ledermanufaktur Ludwig Schröder in Uetersen

Katharina Schröder führt das Handwerk ihrer Familie in Uetersen weiter. Foto: Christoph Schumann, 2022
Katharina Schröder führt das Handwerk ihrer Familie in Uetersen weiter. Foto: Christoph Schumann, 2022

Von Christoph Schumann

 

PORTRÄT Uetersen (cs). Kaum habe ich die Tür zum Fabrikshop im zweistöckigen Klinkerbau geöffnet, umweht mich der angenehme Geruch von weichem Leder. Im Geschäft fällt der Blick auf bunte Ledergürtel, die in allen Farben von klassischem Schwarz und Braun bis Rot oder Gelb die Wände des historischen Gebäudes füllen. Auf kleinen Tischen und Aufstellern liegen Accessoires wie Schlüsseletuis, Stifteetuis und Portemonnaies, stehen Damentaschen oder liegen Schreibtischunterlagen. Seit fast zweihundert Jahren gehört Ludwig Schröder fest zum Firmenleben im südholsteinischen Uetersen. „Davon etwa die Hälfte der Zeit an unserem jetzigen Standort an der Stadtgrenze zu Tornesch“, erzählt Katharina Schröder, die den Familienbetrieb für Lederwaren in der siebten Generation führt.

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Das Püttlachtal in der Fränkischen Schweiz: Wo schon die Romantiker wanderten

Der Marktplatz von Pottentsein. Foto: Christoph Schumann, 2021
Der Marktplatz von Pottentsein. Foto: Christoph Schumann, 2021

Reportage von Christoph Schumann

Pottenstein (cs). Dass die Schönheit der Natur gleich vor der Haustür liegt und am besten erwandert werden will, entdeckten in Pandemiezeiten wie diesen selbst Weltreisende und Unsportliche. Neu ist die Erkenntnis nicht, im Gegenteil. Die Fränkische Schweiz ist „ein in den schönsten Punkten nur dem Fußwanderer zugänglicher Gebirgsstrich zwischen Bamberg, Nürnberg und Bayreuth (. . .) meine Erwartungen wurden weit übertroffen, ich fand es schöner, großartiger und origineller, als ich vermutet“, schriebt der Dichter Victor von Scheffel. Nicht 2021, sondern 1859. Machen wir die Probe aufs Biedermeier-Deutschland, das vieles (noch) verklärter sah als die Gegenwart und starten zu einer Wanderung, die uns auf etwa 20 Kilometern durchs Herz der Region führt.

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Auf den Spuren des Arztes am Meer – Bad Zwischenahn feiert den 200. Geburtstag von Wilhelm Heinrich Schüßler

Blick auf das Zwischenahner Meer, den drittgrößten See Niedersachsens. Foto: Christoph Schumann, 2021
Blick auf das Zwischenahner Meer, den drittgrößten See Niedersachsens. Foto: Christoph Schumann, 2021

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE Bad Zwischenahn (cs). Endlich ans Meer! Doch wer im Sommer einen – womöglich sogar noch ruhigen – Platz an der norddeutschen Küsten finden will, muss Glück oder einen ausgeprägten Sinn für die letzten wirklich geheimen Stellen an Nord- und Ostsee haben. Und am besten sogar beides. Ganz anders das Bild in diesen Tagen in Bad Zwischenahn: Entspannt bummeln Gäste durch Kurpark und entlang der Promenade am „Meer“, dem mit fünfeinhalb Quadratkilometern drittgrößten Binnensee Niedersachsens. Sogar im kleinen Strandbad mit seinem überschaubaren Strand lässt sogar für Familien immer genug Platz für Sonnen- oder Picknickdecke finden. Und bei einer Wassertemperatur von gut zwanzig Grad haben nicht nur Kinder Spaß beim Sprung ins Zwischenahner Meer, das vor rund zwölftausend Jahren nach dem Einbruck eines unterirdischen Salzstocks entstand. Auch beim Bummel durch das nahe gelegene Freilichtmuseum mit seiner Mühe und historischen Ammerländer Bauernhäusern ist Abstandhalten kein Problem.

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Ein Mann voller Rätsel – "Rätselpapst" Stefan Heine im Porträt

Stefan Heine ist einer der bekanntesten Rätselmacher Deutschlands. Foto: Christoph Schumann, 2021
Stefan Heine ist einer der bekanntesten Rätselmacher Deutschlands. Foto: Christoph Schumann, 2021

Von Christoph Schumann

 

PORTRÄT Hamburg/Eckernförde (cs). Es gibt Tage, da kommt auch Stefan Heine ins Schwitzen. Nicht, weil der Hamburger an einer unlösbare Sudoku-Aufgabe knobelte. Oder weil der von Kennern zu Deutschlands „Rätselpapst“ ernannte Freiberufler einer neuen Herausforderung für seine zahlreichen LeserInnen arbeitet. Sondern schlicht, weil die Sommerhitze den Hof von Heines kombiniertem Wohn-Geschäfts-Hauses im Nordwesten der Hansestadt ungewohnt kräftig aufheizt. So wie beim Gespräch unserer Zeitung vor wenigen Tagen. Gleich anfangs stellt der 52-Jährige richtig: „Rätselpapst ist wirklich nicht meine eigene Einschätzung – ich nenne mich schlicht Rätselmacher. Das trifft das, was ich mache, viel besser.“

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Grenzüberschreitendes Wandern nach Zahlen: Neue Touren auf 400 km Wegenetz im deutsch-niederländischen Naturpark Bourtanger Moor

Wanderer im Naturpark Bourtanger Moor, Wanderrevier Veenland. Copyright: Naturpark Bourtanger Moor-Veenland
Wanderer im Naturpark Bourtanger Moor, Wanderrevier Veenland. Copyright: Naturpark Bourtanger Moor-Veenland

NEWS Emsland (pm). Eine Tourenplanung per Zahlenkombination ist bei Radfahrern mittlerweile bekannt und beliebt. Nach gleichem Muster ist nun auch das Wandern nach Zahlen in der deutsch-niederländischen Grenzregion möglich. Das Besondere dabei: die einheitliche Wegweisung beiderseits der Grenze verbindet auf 400 Kilometern die schönsten Landschaftsräume des Internationalen Naturparks miteinander. Neben dem niederländischen Naturreservat Bargerveen und den Moorgebieten auf deutscher Seite sind dies vor allem die Ems- und Heidelandschaft sowie die waldbestandenen Dünengebiete zwischen Haren (Ems) und Lingen (Ems).

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Kulturvermittler aus Leidenschaft: Der Australier John Griffith unterrichtet auch mit 71 noch an einem internationalen Gymnasium in Hamburg

Der aus Australien stammende John Griffith ist seit mehr als 20 Jahren Englischlehrer am Deutsch-Französischen Gymnasium in Hamburg-Lokstedt. Foto: Christoph Schumann, 2021
Der aus Australien stammende John Griffith ist seit mehr als 20 Jahren Englischlehrer am Deutsch-Französischen Gymnasium in Hamburg-Lokstedt. Foto: Christoph Schumann, 2021

Von Christoph Schumann

 

PORTRÄT Hamburg (cs). Eigentlich wollte John Griffith schon im letzten Sommer in Pension gegangen sein. Eigentlich. Und wieso überhaupt „schon“? Denn mit 71 Jahren erfreuen sich andere LehrerInnen in der Regel meist schon länger über den gern so genannten Unruhestand. Doch als der gebürtige Australier gefragt wurde, ob er sich nicht vorstellen könne, doch noch ein weiteres Schuljahr am anzuschließen, war die Entscheidung schnell gefasst: „Ich wollte nicht aufhören, dazu hänge ich zu sehr an meinem Beruf“, sagt der Englischlehrer am Deutsch-Französischen Gymnasium (DFG) in Hamburg mit Blick zurück auf das vom Coronavirus überschattete Frühjahr 2020. „Das Unterrichten war für mich noch nie Arbeit im Sinne von Büro- oder sogar Fließbandarbeit, sondern Berufung statt Beruf. Ich genieße den Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern – heute genauso wie vor mehr als vierzig Jahren, als ich nach dem Studium erste Erfahrungen sammeln konnte.“ Dazu war Griffith klar, dass seine SchülerInnen infolge des ersten Lockdowns samt mehrmonatigem Homeschooling vor fast einem Jahr Nachteile und Wissenslücken im Unterrichtsstoff hatten, die er aktiv helfen wollte zu schließen.

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Die Hamburger Trauerexpertin Ina Hattebier: Denken an Sterben und Tod – mitten im Leben

Die Hamburger Künstlerin Ina Hattebier mit einer ihrer selbstgemachten Urnen in ihrem Atelier in Hamburg-Altona. Foto: Christoph Schumann, 2020
Die Hamburger Künstlerin Ina Hattebier mit einer ihrer selbstgemachten Urnen in ihrem Atelier in Hamburg-Altona. Foto: Christoph Schumann, 2020

Von Christoph Schumann

Hamburg. Beim Eintreten wirkt das Atelier von Ina Hattebier in Hamburg-Altona wie andere Künstlerwerkstätten auch. Der hohe Raum – einst die Kantine der Alten Dosenfabrik, die heute fast 30 arbeitende KünstlerInnen unter einem Dach versammelt – ist hell, geräumig, randvoll mit Schränken und Regalen voller Arbeitsmaterial sowie weit ausladenden Arbeitstischen. Wäre da nicht der zweite Blick auf den Werktisch vor dem Fenster: Handelt es sich bei den konisch geformten Gefäßen mit Deckel etwa um – Urnen? „Der Eindruck trügt nicht“, sagt Ina Hattebier und muss dabei fast lächeln. „Ich bin von ganzem Herzen Künstlerin“, so die unter anderem an der Hochschule für Bildende Kunst in der Freien- und Hansestadt ausgebildete Kreative weiter, „und dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den Grenzbereichen des Lebens. So hat der Tod sich allmählich in mein Leben geschlichen.“

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Hamburger Medizinhistoriker Philipp Osten: „Man impft sich nicht für sich, sondern für Schwächere“

Philipp Osten vor einem Exponat zur Geschichte der Pockenimpfung in „seinem“ Museum, dem Medizinhistorischen Museum Hamburg.  Foto: Christoph Schumann, 2020
Philipp Osten vor einem Exponat zur Geschichte der Pockenimpfung in „seinem“ Museum, dem Medizinhistorischen Museum Hamburg. Foto: Christoph Schumann, 2020

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE Hamburg. Seit Montag steht fest, dass die Impfungen gegen das Coronavirus hierzulande unmittelbar nach Weihnachten beginnen können. Doch je näher der Impfstart rückt, umso größer scheint auch die Skepsis gegenüber der Impfkampagne zu werden. Wollten sich laut Umfragen im Frühjahr auf dem Höhepunkt der ersten Welle noch rund 70 Prozent aller Deutschen auf jeden Fall gegen SARS-CoV-2 impfen lassen, sank die Zahl zuletzt auf um die 50 Prozent und darunter. Wie geteilt Deutschland in der Frage nach der Corona-Impfung ist, belegt auch eine vor wenigen Tagen veröffentlichte repräsentative Umfrage einer bekannten Versicherung. Danach wollen sich von mehr als 2000 Befragten sogar nur rund 36 Prozent auf jeden Fall schützen lassen. Auffällig dabei ist der mit 43 Prozent höhere Anteil der Männer, die sich für eine Impfung aussprechen, im Vergleich zu lediglich 31 Prozent der Frauen.

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Erholung ohne Verreisen - ein Interview mit dem Hamburger Psychiater Michael Stark

Der Hamburger Psychiater Michael Stark. Foto: privat.
Der Hamburger Psychiater Michael Stark. Foto: privat.

Von Christoph Schumann

 

INTERVIEW Hamburg. Der Hamburger Psychiater und Psychotherapeut Michael Stark forscht seit Jahrzehnten zur Bedeutung von Urlaub und Reisen – auch in Corona-Zeiten rät er zu Abstand vom Alltag und allen, die in den bevorstehenden Herbstferien daheimbleiben, zu kleinen Fluchten in die Region

 

Herr Prof. Stark., Sie gelten als einer der führenden Urlaubsforscher Deutschlands, wenn es um die seelischen Vorzüge einer Reise geht. In diesem Jahr mussten und müssen viele Menschen auf eine Reise verzichten. Kann man sich trotzdem erholen?

Michael Stark: Urlaub bedeutet üblicherweise, aus Alltag und Routine auszubrechen. Das zeigt schon die Herkunft des Wortes: Das mittelhochdeutschen „urloup“ bedeutete „Erlaubnis“. Gemeint war mit Urlaub später in Zeiten der Industrialisierung die Erlaubnis, sich eine Zeitlang von der Arbeit zurückziehen zu dürfen. Und zu können – was zunächst finanziell auch nicht jedem Arbeiter möglich war. Ich bin überzeugt davon, dass Urlaub sein muss.

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Durch Solenebel und Rosenduft – Bad Rothenfelde im Teutoburger Wald

Spaziergang am Neuen Gradierwerk von Bad Rothenfelde, einem der größten Europas. Foto: Christoph Schumann, 2020
Spaziergang am Neuen Gradierwerk von Bad Rothenfelde, einem der größten Europas. Foto: Christoph Schumann, 2020

Von Christoph Schumann

 

Reportage. Bad Rothenfelde. Irgendwann stürzte Bad Rothenfeldes größte Attraktion dann einfach ein. Ob ein tieffliegender Militärjet oder doch nur kräftiger Wind die Ursache für den Teileinsturz des mehr als 200 Jahre zuvor aus Holz errichteten Alten Gradierwerks im Jahr 1989 war, konnte nie abschließend geklärt werden. Wichtig aber war der Wille zum Neuanfang. „Und den hatten alle hier im Ort“, erzählt Hans-Peter Fröbel beim Rundgang zu dem ursprünglich zur Salzgewinnung errichteten 175 Meter langen Meisterwerk der Handwerkskunst, an dessen Kopfende seit den 1930er Jahren ein Hochbehälter in Bauhausarchitektur steht. 1724 nämlich wurde in 3000 Metern Tiefe unter dem heutigen Kurort ein Salzstock des sogenannten Zechsteinmeeres entdeckt, der bis heute Quellsole liefert. Bis zur Schließung des lokalen Salzwerks 1969 diente das erste Gradierwerk ebenso wie das gleich gegenüber liegende Neue Gradierwerk ausschließlich industriellen Zwecken und der Erhöhung des Salzanteils von fünf auf fünfundzwanzig Prozent für den florierenden Salinenbetrieb.

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Auf kleiner Fahrt über den Elbe-Lübeck-Kanal - die Seilfähre Siebeneichen bei Büchen

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE. Siebeneichen (Kreis Herzogtum Lauenburg; cs). Die Schranke quietscht leicht, als Olaf Murnau (52; Name auf eigenen Wunsch geändert) die schwere Sicherung hebt, um neue Fahrgäste auf die „SF 74“ zu lassen. Ein halbes Dutzend Radfahrer und ein Auto warten in Fitzen auf die Überfahrt über den Elbe-Trave-Kanal. Unter den wachsamen Augen des hauptamtlichen Fährmanns Rainer Müller weist der werdende Kapitän, der noch in diesem Sommer sein Fährpatent ablegen möchte, die Passagiere auf die schwimmende Kanalüberquerung, die seit dem Bau der wichtigen Binnenschifffahrts-Verbindung zwischen Elbe und Ostsee im Jahr 1900 als Ersatz für eine einst hier im Herzogtum Lauenburg verlaufende Straße dient. „Vor allem für die Kinder im kleinen Fitzen war die damals noch handbetriebene Seilzugfähre wichtig“, erzählt der 38-jährige Müller, während Olaf Murnau die „SF 74“ (für Seilzugfähre) startklar macht: „In Fitzen wohnten nämlich viele Familien – die Volksschule lag aber in Siebeneichen auf der westlichen Seite des neuen Kanals“.

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Verreisen gehört auch 2020 dazu: Laut einer Corona-Sonderstudie ist die Urlaubslust der Deutschen weiterhin ungebrochen hoch

NEWS. München. Die Deutschen schmieden auch in der Corona-Krise Reisepläne: Wie eine Sonderstudie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR) im Auftrag des VIR und zahlreichen anderen Touristikunternehmen zeigt, ist die Urlaubslust in der Bevölkerung groß. Rund die Hälfte der Befragten ist sich sicher, in diesem Jahr noch verreisen zu wollen. Lediglich 19 Prozent haben keine Reisepläne. Mit 60 Prozent gab die überwiegende Mehrheit an, sich trotz Corona-Krise in 2020 eine Urlaubsreise leisten zu können, und auch die Zeit dafür zu haben.Das meldet die Agentur Wilde heute in einer Pressemitteilung. Primär wichtig ist deutschen Reisenden dabei, vor allem zu entspannen und abzuschalten – erst danach folgt der Badeurlaub als bevorzugte Urlaubsform vor Familien-, Natur- und Aktivurlaub. „Aber auch Städtereisen und Kreuzfahrten schneiden in unserer Umfrage nicht schlecht ab“, betont Ulf Sonntag, Leiter Marktforschung bei der FUR.

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"Meeresdialog" bei Hagenbeck: Weg von Plastikverpackung und Hightech-Mode

Prof. Angela Köhler bei unserem Gespräch im Januar. Foto: Christoph Schumann, 2020
Prof. Angela Köhler bei unserem Gespräch im Januar. Foto: Christoph Schumann, 2020

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE Hamburg/Bremerhaven. „Wir alle haben es in der Hand: Nur wenn wir Verpackungsmüll und Textilien aus Kunststoff vermeiden, lässt sich die Spirale stoppen.“ Nur wenn jede Verbraucherin und jeder Verbraucher ein persönliches Zeichen setze lasse sich die steigende Verwendung von Plastik in den unterschiedlichsten Lebensbereichen durchbrechen, so Angela Köhler vom Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven. Derzeit würden weltweit rund 350 Millionen Tonnen Kunststoff pro Jahr hergestellt, davon allein in Europa 60 Millionen Tonnen. Doch die Tendenz sei steigend: Experten rechnen mit einem Anstieg der Plastikproduktion auf eine Milliarde Tonnen bis 2050. „Das Verbot von Einwegplastik in der EU ab 2021 bringt da wenig“, sagte die Forscherin am Rande des dritten Hamburger MeeresDialogs im Januar dieses Jahres im Hamburger Tierpark Hagenbeck bei einem Gespräch mit mir. „Denn dies macht gerade einmal 400.000 Tonnen aus.“

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Gastlichkeit in Ruhpolding: Vom „windigen“ Zufall zum Kaffeehausklassiker

Der Windbeutel-Klassiker: ein „Lohnengrin-Windbeutel“. Foto: Christoph Schumann, 2020
Der Windbeutel-Klassiker: ein „Lohnengrin-Windbeutel“. Foto: Christoph Schumann, 2020

Von Christoph Schumann

 

REPORTAGE Ruhpolding. Helmut Stemmler ist die Windbeutelgräfin. Genauer gesagt: Nachfolger der Windbeutelgräfin. Keine Frage, der bayerische Gastronom führt eines der legendärsten Gasthäuser im Freistaat. Und eines der ungewöhnlichsten. Denn im Kaffeehaus „Die Windbeutelgräfin“ am Ortsrand von Ruhpolding dreht sich fast alles nur um eine Spezialität: hausgemachte Windbeutel. Die hausgemachten Versuchungen gibt es in nicht weniger als dreizehn Variationen. Dass die heute legendären Windbeutel heute weit über das Chiemgau hinaus bekannt sind, war eigentlich ein Zufall.

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Endlich wieder raus! Tipps für Naturtrips in NRW nach Corona

NEWS Düsseldorf.: Die Lockerungen der Corona-Regeln lassen den Bewegungsradius wieder größer werden – und die Bandbreite der Ausflugsziele auch. Tourismus NRW gibt auf seiner neuen Webseite unter www.dein-nrw.de/gluecksmomente Anregungen für Kurztrips in die Natur, darunter Tipps für spontane Mikro-Abenteuer, aber auch für geplante Touren durch verschiedene Regionen in Nordrhein-Westfalen.

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Hamburg am Wochenende vor den ersten Corona-Lockerungen: ein Bilderspaziergang von der HafenCity zum Schanzenviertel

Blick auf die Elbphilharmonie: Nur wenige Sonnenhungrige nutzen die Magallanterrassen für einen Aufenthalt. Foto: C. Schumann, 2020
Blick auf die Elbphilharmonie: Nur wenige Sonnenhungrige nutzen die Magallanterrassen für einen Aufenthalt. Foto: C. Schumann, 2020

FOTOREPORTAGE Hamburg. Kurz vor den ersten Lockerungen nach dem mehrwöchigen Lockdown mit seinen zahlreichen Einschränkungen zeigt sich Hamburg immer noch recht still. Zwischen HafenCity und Landungsbrücken, zwischen Heiligengeistfeld und Schanzenviertel sind zwar sonnenhungrige Spaziergänger, Radfahrer oder Skater unterwegs – doch verglichen mit dem "Normalfall" bleibt ihre Anzahl überschaubar. Und das trotz Sonne pur. Was fehlt sind besonders die sonst in Gruppen durch die Hansestadt strömenden Touristen. Cafés, Restaurantterrassen, Spielplätze und andere populäre Hotspots bleiben weiterhin geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ein Streifzug. / cs

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Glücksforscher Uwe Jensen aus Kiel zur Corona-Krise: „Wer engagiert und Teil einer Gemeinschaft ist, bleibt zuversichtlicher“

Der Kieler Mathematikprofessor Uwe Jensen forscht zu Glück und Zufriedenheit. Foto: privat
Der Kieler Mathematikprofessor Uwe Jensen forscht zu Glück und Zufriedenheit. Foto: privat

INTERVIEW Kiel. Der Kieler Mathematiker Uwe Jensen ist einer der führenden Glücksforscher des Landes. An der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität forscht der 61-jährige Professor seit vielen Jahren zu den Themen Zufriedenheit und Zuversicht. Die gegenwärtige Corona-Krise sei eine Gelegenheit zum Nach- und Neudenken sowie zur Wiederentdeckung von Qualitäten wie Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Denn Geld und Konsum allein mache nicht glücklich. Mit ihm habe ich gestern anlässlich der Coronavirus-Krise gesprochen.

 

Meine erste Frage: Herr Professor Jensen, die Schleswig-Holsteiner gehören in Umfragen seit vielen Jahren zu den glücklichsten Menschen in Deutschland. Ändert sich dies in diesen Tagen?

Uwe Jensen: Das glaube ich nicht. Allerdings spreche ich lieber von Zufriedenheit als von Glück. Und wer zufrieden ist, sieht immer ein Glas, das halb voll ist – und nicht halb leer.

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Das Hamburger Restaurant "Hobenköök": Die Jahreszeiten auf der Karte

Im Hamburger Restaurant Hobenköök wechselt die Speisekarte regelmäßig. Foto: C. Schumann 2019/2020
Im Hamburger Restaurant Hobenköök wechselt die Speisekarte regelmäßig. Foto: C. Schumann 2019/2020

REPORTAGE Hamburg. Irgendwann hatte Thomas Sampl genug. Genug von Lebensmitteln mit wenig Geschmack. Genug von immer gleichen Zutaten mit wenig Frische. Einige Jahre überlegte der Koch, der sich in der Hamburger Feinschmeckerszene besonders als Küchenchef des Restaurants Vlet in der Speicherstadt einen Namen gemacht hat, an einem neuen Konzept. Die Idee: Außergewöhnliche Küche mit einem Angebot an regionalen Lebensmitteln unmittelbar zu verbinden. Das Ergebnis: das Hobenköök in der HafenCity. Als Kombination aus Restaurant und Markthalle bietet die „Hafenküche“ im Hamburger Oberhafen auf gut 600 Quadratmetern eine einzigartige Vielfalt an Gourmeterlebnissen vor Ort plus lokale und regionale Produkte zum Mitnehmen, die ihren Weg ohne Zwischenhändler täglich frisch in die hölzernen Regale im einstigen Güterbahnhof finden.

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Mal eben wählen: Zentrale Wahlstelle in Hamburger City als bundesweites Modellprojekt

Farbenfrohes Wahlversprechen: Hamburgs zentrale Wahlstelle zur Bürgerschaftswahl 2020 auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz. Foto: C. Schumann, 2020
Farbenfrohes Wahlversprechen: Hamburgs zentrale Wahlstelle zur Bürgerschaftswahl 2020 auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz. Foto: C. Schumann, 2020

NEWS Hamburg. Mit einem neuen Service übernimmt Hamburg vor der Bürgerschaftswahl am 23. Februar 2020 eine bundesweite Vorreiterrolle: Erstmals können Hamburger aus allen Bezirken in den Wochen vor der Wahl zum Senat in der Innenstadt nicht nur die Briefwahl beantragen, sondern auch ganz spontan bereits wählen. Dazu lädt ein pink-farbener Wahlcontainer alle Vorbeigehenden mit den Worten "Hier wählen – Worte oder Taten. Wahlstelle zur Bürgerschaftswahl" ein – ob auf dem Weg vom oder zum 'Shopping, in der Mittagspause oder auf dem Weg zu Museum oder Kino. An sechs Tagen in der Woche hat die Wahlstelle auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz geöffnet, immer montags bis freitags.

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Von jungen Wilden zu alten Meistern: Baselitz, Richter, Polke und Kiefer in den Hamburger Deichtorhallen

Blick in die "Jungen Jahre der alten Meister". Foto: Chr. Schumann
Blick in die "Jungen Jahre der alten Meister". Foto: Chr. Schumann

Hamburg. "Sie alle sind Maler, die in einer Zeit großgeworden sind, in der klassische Malerei verpönt war", sagte Götz Adriani zur von ihm komponierten Ausstellung "BASELITZ – RICHTER – POLKE – KIEFER:

DIE JUNGEN JAHRE DER ALTEN MEISTER"bis 5. Januar 2020 in den Hamburger Deichtorhallen. Die Sonderschau in der Halle für aktuelle Kunst präsentiert mehr als 100 Werke auf dem Frühwerk vier der größten deutschen Nachkriegskünstler, die bis auf Anselm Kiefer alle auch eine deutsch-deutsche Geschichte haben. Auf den folgenden Schaffensperioden stammen die Werke: Die Jahre 1959–1969 bei Georg Baselitz, 1962–1969 bei Gerhard Richter, 1963–1969 bei Sigmar Polke sowie 1969–1977 bei Anselm Kiefer.

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Kappeln an der Schlei: Von Heringstagen, Naturerlebnissen und Urlaubskunst

Blick über die Schlei auf Kappeln mit der barocken St. Nikolai-Kirche. Foto: C. Schumann
Blick über die Schlei auf Kappeln mit der barocken St. Nikolai-Kirche. Foto: C. Schumann

REPORTAGE Kappeln/Schlei. Wer lange nicht in Kappeln war, erkennt den kleinen Ort an der Schlei kaum wieder: Herausgeputzt sind die historischen (Fachwerk-)Häuser in der Altstadt rund um die barocke St. Nikolau-Kirche. Und am Wasser sind zahlreiche moderne Ferienwohnungen entstanden, beispielsweise am Hafen. Weitere sind im Bau. Das noch vor ein, zwei Jahrzehnten fast vergessene Kappeln – das viele noch als idyllische Kulisse der ZDF-Vorabendserie „Der Landarzt“ in Erinnerung haben – boomt nahezu. Kappeln erwacht aus einem Dornröschenschlaf, könnte man meinen.

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Deutsche Bahn und DSB: Züge zwischen Hamburg und Kopenhagen seit 15. Dezember bis zur Eröffung des Fehmarnbelttunnels nur noch über Flensburg

Hamburg/Kopenhagen. Für Reisende von Deutschland nach Kopenhagen ändert sich die Reiseroute: Laut Deutscher Bahn fahren ab Ende 2019 mit Umstellung auf den Winterfahrplan 2019/2020 alle Fernzüge auf der internationalen Strecke nicht mehr auf der sogenannten Vogelfluglinie via Puttgarden auf Fehmarn und Rødby auf Lolland, sondern über Flensburg und Odense auf Fünen. Damit entfällt auch die bisherige Schiffspassage mit den Fähren von Scandlines. Ganzjährig werden dann  täglich drei umsteigefreie Zugpaare Hamburg–Kopenhagen mit einer Fahrzeit von rund 4 Stunden 40 Minuten verkehren. Länger dauern wird es für Reisende aus Lübeck und Ostholstein: Sie alle müssen erst nach Hamburg fahren und dort umsteigen – sind deshalb dann fast sechs Stunden unterwegs..

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Kirschen und Kirschblüte in Hagen a.T.W.: Im Schatten von „Dönissens Gelber“ und der „Schönen von Marienhöhe“

Kirschblüte auf dem Kirschlehrpfad in Hagen a.T.W. Foto: C. Schumann, 2019
Kirschblüte auf dem Kirschlehrpfad in Hagen a.T.W. Foto: C. Schumann, 2019

REPORTAGE Hagen am Teutoburger Wald. In und um den Erholungsort Hagen am Teutoburger Wald in Süd-Niedersachsen stehen mehr als 2000 Süßkirschbäume, darunter viele seltene Sorten – in Frühjahr und Frühsommer bieten Führungen auf dem 2,5 Kilometer langen Kirschlehrpfad am Jägerberg bieten Hintergrundwissen zu Tradition und Erhalt.

Schubacks Frühe Schwarze“ und „Dönissens Gelbe“ trennen einige Wochen bei der Blüte, aber nur ein paar Schritte auf dem Kirschlehrpfad vor den Toren von Hagen am Teutoburger Wald. Jetzt im späten Frühjahr stehen rund 2000 Süßkirschen hier auf dem Jägerberg und rund um den 14.000 Einwohner großen Erholungsort nahe Osnabrück und reifen in der Sonne des südwestlichen Niedersachsens. „ Ob „Große Schwarze“, „Knorpelkirsche“, „Baronkirsche“, „Große Prinzessin“, „Schöne aus Marienhöhe“ oder „Jakobs Schnapskirsche“ – nirgendwo in Deutschland ist die Vielfalt an Süßkirschen größer als hier an den Ausläufern des Mittelgebirges.

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Verliebt in A bis Z – das Buchstabenlager Freundt in Hamburg

Buchstabensalat: Box mit Vintage-Wandtattoo „Soulkitchen“. Foto: Chr. Schumann
Buchstabensalat: Box mit Vintage-Wandtattoo „Soulkitchen“. Foto: Chr. Schumann

REPORTAGE Hamburg. Ein A aus Wien. Ein F aus Handewitt. Wandregale voller großer Fassadenschriftzüge. Kopfhohe Leuchtreklamen einer Achterbahn. Und kleine Schubladen, gefüllt mit Autozügen oder Drucktypen. Mehr als 1000 Lettern in allen erdenklichen Farben füllen die beiden Räume des Buchstabenlagers von Sabine Freundt in Hamburg. Mal sind es einige mehr, mal ein paar weniger – je nach Fundlage und Kundennachfrage. Gemeinsam mit ihrem Mann Yves sucht und sammelt die 41-jährige PR-Managerin gemeinsam mit ihrem Mann Yves seit mehr als zehn Jahren Buchstaben und Zahlen. Nicht alle behalten die beiden Nerds: seltene, kuriose und andere Stücke verkaufen sie über ihren kleinen Onlineshop.

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