Vom Streikobjekt zum größten Automuseum der Welt: Ein Besuch im "Nationalen Automobilmuseum – Sammlung Schlumpf" im französischen Mulhouse

Technikgeschichte: Besucher können im Nationalen Automobilmuseum den Aufbau früher Autos an Modellen detailgenau nachvollziehen. Foto: Christoph Schumann, 2024
Technikgeschichte: Besucher können im Nationalen Automobilmuseum den Aufbau früher Autos an Modellen detailgenau nachvollziehen. Foto: Christoph Schumann, 2024

REPORTAGE

 

Mulhouse/Frankreich (cs). Unbeschwert war die Liebe zum Auto auch schon vor Jahrzehnten nicht immer. Jedenfalls wenn sie Dimensionen annahm, die Außenstehende nicht nachvollziehnen können – oder sollten. So wie im Fall der Brüder Hans und Fritz Schlumpf aus dem elsässischen Mülhausen, die mit ihrer Leidenschaft die Grundlage zum heute größten Museum seiner Art weltweit legten mit mehr als 600 außergewöhnlichen Fahrzeugen von Bugatti bis Rolls-Royce. Die Geschichte des längst zum nationalen französischen Kulturgut zählenden „Musée National de l’Automobile –Sammlung Schlumpf“ ist ebenso wechselvoll wie kämpferisch. Und erinnert damit auch an die leidenschaftlichen Auseinandersetzungen, die derzeit um die Rolle des Autos geführt werden.

Hans und Fritz Schlumpf werden 1904 und 1906 in Italien als Kinder eines Schweizer Vaters, Carl, und einer Mutter aus Mulhouse, Jeanne Becker, geboren. Die Familie lässt sich 1906 in Mulhouse nieder. Nach dem Tod von Carl Schlumpf wird Hans auf eine Privatschule in der Schweiz geschickt und erwirbt ein Kaufmannsdiplom. Er arbeitet in verschiedenen Banken in Mulhouse, ehe er sich 1929 mit seinem Bruder zusammenschließt. Der hatte in Mulhouse in Textilunternehmen angeheuert und sich 1928 als Wollhändler selbstständig gemacht. 1935 gründen die beiden Brüder die SAIL (Société Anonyme pour l'Industrie Lainière, Aktiengesellschaft für die Wollindustrie), kaufen ihre ersten Aktien der Spinnerei in Malmerspach und übernehmen die Mehrheit an verschiedenen Unternehmen.

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Zwischen Norden und Süden: Das ostfranzösische Montbéliard ist ein idealer Halt zwischen Nordddeutschland und Südfrankreich

Blick auf die Kirche Saint-Maimboeuf und Montbéliard. Foto: Christoph Schumann, 2023
Blick auf die Kirche Saint-Maimboeuf und Montbéliard. Foto: Christoph Schumann, 2023

REPORTAGE Montbéliard/Frankreich (cs). 400 Jahre lang gehörte Montbéliard zu Württemberg – heute ist die ostfranzösische Stadt ein idealer Halt auf halbem Weg zwischen Nordddeutschland und Südfrankreich. Geschichte und Industriegeschichte prägen das Bild des lebendigen Ortes.

 

Mittelalterlicher Kern

„Ich lebe gern in Montbéliard“, lacht Anais Baronnat, während wir auf dem Rundgang vor der Kirche Saint Martin im Herzen der 25.000-Einwohner-Stadt angekommen sind. Das 1604 erbaute Gotteshaus ist heute die älteste evangelische Kirche des Landes (und leider gerade wegen Renovierung geschlossen). „Montbéliard verbindet alt und neu. Es hat einen mittelalterlichen Kern rund um das Schloss hoch oben auf dem Felsen. Gleichzeitig hat es aber viele moderne Seiten wie eine renommierte Musikakademie, Cafés und natürlich das Werk von Stellantis mit dem Peugeot-Museum“, ergänzt die junge Französin, die der Beruf vor zwei Jahren aus dem südlichen Narbonne in den Osten Frankreichs verschlagen hat. Nicht einmal eine Stunde ist es von Basel in der Schweiz, ebensoweit via Mulhouse bis an die deutsche Grenze bei Müllheim.

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Südfranzösische Lebensart rund um Gaillac im Department Tarn – eine Stadt, eine Landschaft und viel Wein

Französischer Klassiker: ein Roadtrip mit dem 2 CV, der "Ente". Foto: PR/ Gregory Cassiau/ Tarn Tourisme
Französischer Klassiker: ein Roadtrip mit dem 2 CV, der "Ente". Foto: PR/ Gregory Cassiau/ Tarn Tourisme

NEWS Gaillac/Tarn. Die ältesten und bekanntesten Weinlagen des Departements Tarn erstrecken sich rund um Gaillac. Das "Gaillacois" ist jedoch mehr als nur ein Weinbaugebiet. Zwischen Wäldern und sonnigen Feldern erheben sich sehenswerte mittelalterliche Dörfer. Belebte Kleinstädte mit Fachwerk, Backsteinarchitektur und Marktplätzen sind Gelegenheit Land und Leute kennen zu lernen. In verstreut liegenden Weingütern werden Gäste willkommen geheißen, sei es für einen Aufenthalt oder nur eine Weinprobe. Und überall herrscht die typisch gastfreundliche Atmosphäre in der man sich sofort wohl fühlt.

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Burgund: Wo Weine ein Welterbesiegel tragen

Aus erster Hand: Winzerin Fanny Roucault im Familien-Weinkeller in Orches. Foto: Christoph Schumann, 2019
Aus erster Hand: Winzerin Fanny Roucault im Familien-Weinkeller in Orches. Foto: Christoph Schumann, 2019

Von Christoph Schumann

 

 

REPORTAGE Beaune. Erst einen Schluck vom Roten? Oder doch etwas vom leichteren Rosé? „Unser Rosé ist seltener“, sagt Fanny Roucault und rät dazu, zunächst den helleren Wein zu verkosten, den wir im Jahrhunderte alten Weinkeller des Weinguts in Orches genießen. Schon in achtzehnter Generation bauen die französischen Winzer in und um den kleinen Bergort, der rund eine halbe Autostunde von Beaune entfernt liegt, hochkarätige Weine an. „Der Rosé ist dabei aber eher eine Seltenheit und wird tatsächlich am meisten von Frauen geschätzt“, lacht Roucault. „Wie fast im ganzen Burgund bildet auch bei uns aber Rotwein den Schwerpunkt“, so die Seniorchefin, während wir aus das französisch Cave genannte Gewölbe ins Tageslicht verlassen.

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Reiseziel für besondere Anliegen: 160 Jahre Wallfahrsort Lourdes

Im Heiligen Bezirk von Lourdes: Blick vom Rosenkranzplatz auf die Rosenkranz-Basilika (unten) und die Basilika Mariä Empfängnis mit ihren drei Türmen (oben). Foto: C. Schumann
Im Heiligen Bezirk von Lourdes: Blick vom Rosenkranzplatz auf die Rosenkranz-Basilika (unten) und die Basilika Mariä Empfängnis mit ihren drei Türmen (oben). Foto: C. Schumann

Lourdes. Einzeln werden die Pilgergruppen begrüßt, die sich an diesem späten Samstag Nachmittag auf dem weiten Prozessionsplatz vor der neo-byzantinischen Basilika Mariä Empfängnis in Lourdes versammeln. Gläubige aus ganz Europa sind darunter, viele Katholiken aus Mittelamerika – und tausende besonders weit gereiste Marienverehrer und -verehrerinnen von den Philippinen, die sich um die gekrönte Marienstatue versammeln. Die Zahl der Fernreisenden steigt im Wallfahrtsort am Fuß der französischen Pyrenäen von Jahr zu Jahr. Dagegen kommen heute spürbar weniger Pilgerzüge oder –busse aus den einst mehrheitlich repräsentierten europäischen Ländern wie Spanien, Italien Deutschland, Österreich oder Frankreich selbst.

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Bergauf wie ein Feuerwehrmann – mit Rennrad und E-Bike in den französischen Pyrenäen

Radsportfans am Rande der "La Route du Sud" am Col des Tentes in 2208 m ü.d.M. Foto: C. Schumann, 2017
Radsportfans am Rande der "La Route du Sud" am Col des Tentes in 2208 m ü.d.M. Foto: C. Schumann, 2017

Luz Saint-Saveur. Die französischen Pyrenäen gehören mit Bergpässen wie dem 2115 Meter hohen Col du Tourmalet zu den Highlights der Tour de France – mit einem E-Bike wird das Erklimmen der Gipfel auch für Radurlauber zum Genuss.

Die einen sammeln Bergpässe und Höhenkilometer. Die anderen Trikots und Rennräder der unvergessenen Stars der Tour de France. Wie Christian Lafont und Jean-Pierre Souvergielle, die beide weit über ihre Heimat in den französischen Pyrenäen hinaus als Botschafter des Lebensgefühls Radfahren gelten.

Der rasende Feuerwehrmann Lafont wurde 2013 Radweltmeister der Brandlöscher in seiner Altersklasse. Doch erst nach 30 Berufsjahren hat der 60-Jährige aus Luchon kürzlich sein Hobby zum Beruf gemacht und ein Radsportgeschäft eröffnet. „Für mich erfüllt sich damit ein Traum“, sagt der drahtige Vielfahrer, der mehrmals pro Woche schon vor Ladenöffnung 160 Kilometer in den Bergen rund um den Thermalort trainiert.

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Die Insel La Réunion: Wo der Indische Ozean den Himmel küsst

Wandern zu den Vulkanen gehört zu den beliebtesten Outdooraktivitäten auf La Réunion. Foto: C. Schumann, 2016
Wandern zu den Vulkanen gehört zu den beliebtesten Outdooraktivitäten auf La Réunion. Foto: C. Schumann, 2016

REPORTAGE St. Denis/La Réunion. Ein verführerischer Duft aus Linsen, Knoblauch, gegrilltem Fleisch, Reis und exotischen Gewürzen durchzieht die Küche von Elourda Severin. Mit gekonnten Handgriffen und gezielten Tipps weist die 54-Jährige ihre weit gereisten deutschen Gäste in die Kochkunst ihrer Heimat ein: „Die kreolische Küche ist unsere einzigartige Kombination aus indischen, afrikanischen, französischen und chinesischen Zutaten. Über alle Schichten, Generationen und Herkunft hinweg verbindet sie die Menschen hier auf La Réunion“, sagt unsere Gastgeberin, die regelmäßig Neugierige zum Table d’Hôtes in ihre Privatküche im Bergort Les Avirons einlädt.

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Der Geist der Cité

Carcassonne: Aufstieg zur Stadtmauer
Carcassonne: Aufstieg zur Stadtmauer

Das südfranzösische Carcassonne besitzt mit der Wasserstraße Canal du Midi und seiner mittelalterlichen Cité gleich zwei Unesco-Welterbestätten - eine Reportage

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Lothringen: Randregion mit Sinn für Kunst und Stil

Luneville. Das französische Lothringen ist reich an alter Handwerkskunst – die Herstellung von Kristall, Glas, Stickerei, Steingut und andere Traditionen können Reisende hautnah erleben

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Stich für Stich für die Haute Couture

Lunéville. Wenn Karl Lagerfeld anruft, schlägt das Herz von Maryvonne Francois-Remy schneller. Denn Aufträge des in Hamburg geborenen Modezaren gehören zu den Lieblingsprojekten der französischen Stickkünstlerin aus Lunéville im französischen Lothringen. „Es gibt einfach nichts Schöneres für mich, als für die Haue Couture zu arbeiten“, sagt die lebenslustige Kunsthandwerkerin. „Denn dann kann ich noch einmal zeigen, wie hochkarätig und fein diese Arbeit ist.“

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Weihnachtsglanz am Limfjord – so feiert das dänische Aalborg "Jul"

Zu Besuch aus Grönland: Nach seiner Ankunft in Aalborg fährt der "Julemand", der Weihnachtsmann, weiter in die Innenstadt in einem alten, roten Feuerwehrauto. Foto: Christoph Schumann, 2024
Zu Besuch aus Grönland: Nach seiner Ankunft in Aalborg fährt der "Julemand", der Weihnachtsmann, weiter in die Innenstadt in einem alten, roten Feuerwehrauto. Foto: Christoph Schumann, 2024

REPORTAGE Aalborg (cs). Wenn das Schiff des Weihnachtsmanns am Hafen von Aalborg nach seiner langen Reise von Grönland anlegt, beginnt in der dänischen Limfjordmetropole die Weihnachtszeit. Hunderte Kinder und andere Weihnachtsfans warten Mitte November geduldg am Hafenkai Honnørkajen, bis der „Julemand“ – so der dänische Name des Nikolaus bzw. Weihnachtsmanns – in Begleitung seiner Freunde, dem Eisbären und dem kleinen Nisse, sprich Wichtel, endlich Festland betritt – mit viel adventlicher Stimmung und festtäglicher Vorfreude auf das Fest der Feste im Gepäck.

Die Wochen bis Weihnachten sind in der 220.000-Einwohner-Stadt im dänischen Norden eine magische Zeit, in der sich die charmante Altstadt in ein winterliches Wunderland verwandelt. Der große Weihnachtsbaum auf dem Platz Gabels Torv, ein Geschenk aus Aalborgs norwegischer Paratnerstadt Frederiksstad, ist ein Höhepünkt der festlich dekorierten historischen City von Aalborg. Die beliebte Fußgängerzonen Algade und Bispensgade verwandelen sich in eine weihnachtlige Shoppingmeile, in der ein Bummel lohnt.

Unumstrittener Höhepunkt aber ist der „Julemarked“, der Weihnachtsmarkt, auf dem Gammeltorv unweit der mittelalterlichen Kirche Sankt Budolfi in Herzen der Altstadt. Hier können sich Besucher in festlich geschmückten Holzhütten mit dänischen Souvenirs und saisonalen Köstlichkeiten eindecken. Einige regionale Händler bieten Kunsthandwerk, Weihnachtsschmuck und dänische Spezialitäten anbieten – darunter typische dänische Weihnachtsspezialitäten wie „Æbleskiver“ (kleine runde Pfannkuchenbällchen, die mit Puderzucker bestäubt und mit Marmelade serviert werden) und natürlich „Gløgg“ (gewürzter, heißer Glühwein). Für Kinder gibt es als wärmende Alternative nicht nur Kakao, sondern auch Aktivitäten wie eine Fahrt mit dem Weihnachtszug oder ein Treffen mit dem „Julemand“, der noch bis zum dänische Lille Juleaften genannten Tag vor dem 24. Dezember in seinem Haus aufgeregte kleine Besucher empfängt – inklusive kleiner Geschenke und Fotosession.

Wer will, kann sich vom bunten Riesenrad Weihnachtsmarkt und Aalborg auch aus luftiger Höhe anschauen. Nur wenige Schritte entfernt auf dem nahe gelegenen C.W. Obels Plads verspricht eine Eislaufbahn noch bis Anfang nächsten Jahres winterliches Schlittschuhvergnügen. Teils wird übrigens auch das Ufer des Limfjords in die festliche Beleuchtung mit einbezogen. Der winterliche Blick auf den Fjord und die glitzernden Lichter der Stadt mit ihrer prägnanten Architektur am neu entdecktenb Hafen schafft eine einzigartige Stimmung.

 

Sonderausstellungen in Aalborg Museen – Utzon Center, Kunsten und Nordkraft

Im Kulturzentrum Nordkraft, dem früheren Kohlekraftwerk von Aalborg, und dem nahegelegenen Utzon Center – das aktuell eine Sonderaussstellung zum Hauptwerk des berühmten Architekten Jørn Utzon, der Oper im australischen Sidney, zeigt – finden auch während der Weihnachtszeit zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen und Kunstausstellungen statt. Ein Abstecher lohnt auch zum Kunstmuseum KUNSTEN am Rand der Altstadt, das derzeit neben einer Sonderausstellung zum Werk seines Designers Alvar Aalborg unter anderem auch eine umfassende Präsentation mit Arbeiten der 1976 geborenen ungarisch-dänischen Künstlerin Orsolya Bagala zeigt.

Blick in Aalborgs internationales Kunstmuseum Kunsten. Foto: Christoph Schumann, 2024
Blick in Aalborgs internationales Kunstmuseum Kunsten. Foto: Christoph Schumann, 2024

Informationen zu Weihnachten in Aalborg und Aalborg generell:

Destination Nord, Nordkraft, Kjellerups Torv 5, niveau 13, DK-9000 Aalborg, www.enjoynordjylland.dk/aalborg

Der Julemarked, also Weihnachtsmarkt, auf dem Gammeltorv dauert bis 23. Dezember und ist täglich von 10/12 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eislaufbahn auf dem C.W. Obels Plads ist noch bis 23. Februar 2025 immer von 14/15 bis 20 Uhr geöffnet.

 

Aalborgs Museen:

Das Utzon Center, Center für Architektur und Design, Slotspladsen 4, 9000 Aalborg, ist Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, Donnerstag 11 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. www.utzoncenter.dk

KUNSTEN, Museum of Modern Art Aalborg, Kong Christians Allé 50, 9000 Aalborg, hat Montag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag von 10 bis 21 Uhr geöffnet. www.kunsten.dk

 

 

Stand meiner Recherche: November 2024. Copyright Text und Fotos: Christoph Schumann, Hamburg

Weihnachtsglanz am Limfjord – so feiert das dänische Aalborg "Jul"

Zu Besuch aus Grönland: Nach seiner Ankunft in Aalborg fährt der "Julemand", der Weihnachtsmann, weiter in die Innenstadt in einem alten, roten Feuerwehrauto. Foto: Christoph Schumann, 2024
Zu Besuch aus Grönland: Nach seiner Ankunft in Aalborg fährt der "Julemand", der Weihnachtsmann, weiter in die Innenstadt in einem alten, roten Feuerwehrauto. Foto: Christoph Schumann, 2024

REPORTAGE Aalborg (cs). Wenn das Schiff des Weihnachtsmanns am Hafen von Aalborg nach seiner langen Reise von Grönland anlegt, beginnt in der dänischen Limfjordmetropole die Weihnachtszeit. Hunderte Kinder und andere Weihnachtsfans warten Mitte November geduldg am Hafenkai Honnørkajen, bis der „Julemand“ – so der dänische Name des Nikolaus bzw. Weihnachtsmanns – in Begleitung seiner Freunde, dem Eisbären und dem kleinen Nisse, sprich Wichtel, endlich Festland betritt – mit viel adventlicher Stimmung und festtäglicher Vorfreude auf das Fest der Feste im Gepäck.

Die Wochen bis Weihnachten sind in der 220.000-Einwohner-Stadt im dänischen Norden eine magische Zeit, in der sich die charmante Altstadt in ein winterliches Wunderland verwandelt. Der große Weihnachtsbaum auf dem Platz Gabels Torv, ein Geschenk aus Aalborgs norwegischer Paratnerstadt Frederiksstad, ist ein Höhepünkt der festlich dekorierten historischen City von Aalborg. Die beliebte Fußgängerzonen Algade und Bispensgade verwandelen sich in eine weihnachtlige Shoppingmeile, in der ein Bummel lohnt.

Unumstrittener Höhepunkt aber ist der „Julemarked“, der Weihnachtsmarkt, auf dem Gammeltorv unweit der mittelalterlichen Kirche Sankt Budolfi in Herzen der Altstadt. Hier können sich Besucher in festlich geschmückten Holzhütten mit dänischen Souvenirs und saisonalen Köstlichkeiten eindecken. Einige regionale Händler bieten Kunsthandwerk, Weihnachtsschmuck und dänische Spezialitäten anbieten – darunter typische dänische Weihnachtsspezialitäten wie „Æbleskiver“ (kleine runde Pfannkuchenbällchen, die mit Puderzucker bestäubt und mit Marmelade serviert werden) und natürlich „Gløgg“ (gewürzter, heißer Glühwein). Für Kinder gibt es als wärmende Alternative nicht nur Kakao, sondern auch Aktivitäten wie eine Fahrt mit dem Weihnachtszug oder ein Treffen mit dem „Julemand“, der noch bis zum dänische Lille Juleaften genannten Tag vor dem 24. Dezember in seinem Haus aufgeregte kleine Besucher empfängt – inklusive kleiner Geschenke und Fotosession.

Wer will, kann sich vom bunten Riesenrad Weihnachtsmarkt und Aalborg auch aus luftiger Höhe anschauen. Nur wenige Schritte entfernt auf dem nahe gelegenen C.W. Obels Plads verspricht eine Eislaufbahn noch bis Anfang nächsten Jahres winterliches Schlittschuhvergnügen. Teils wird übrigens auch das Ufer des Limfjords in die festliche Beleuchtung mit einbezogen. Der winterliche Blick auf den Fjord und die glitzernden Lichter der Stadt mit ihrer prägnanten Architektur am neu entdecktenb Hafen schafft eine einzigartige Stimmung.

 

Sonderausstellungen in Aalborg Museen – Utzon Center, Kunsten und Nordkraft

Im Kulturzentrum Nordkraft, dem früheren Kohlekraftwerk von Aalborg, und dem nahegelegenen Utzon Center – das aktuell eine Sonderaussstellung zum Hauptwerk des berühmten Architekten Jørn Utzon, der Oper im australischen Sidney, zeigt – finden auch während der Weihnachtszeit zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen und Kunstausstellungen statt. Ein Abstecher lohnt auch zum Kunstmuseum KUNSTEN am Rand der Altstadt, das derzeit neben einer Sonderausstellung zum Werk seines Designers Alvar Aalborg unter anderem auch eine umfassende Präsentation mit Arbeiten der 1976 geborenen ungarisch-dänischen Künstlerin Orsolya Bagala zeigt.

Blick in Aalborgs internationales Kunstmuseum Kunsten. Foto: Christoph Schumann, 2024
Blick in Aalborgs internationales Kunstmuseum Kunsten. Foto: Christoph Schumann, 2024

Informationen zu Weihnachten in Aalborg und Aalborg generell:

Destination Nord, Nordkraft, Kjellerups Torv 5, niveau 13, DK-9000 Aalborg, www.enjoynordjylland.dk/aalborg

Der Julemarked, also Weihnachtsmarkt, auf dem Gammeltorv dauert bis 23. Dezember und ist täglich von 10/12 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eislaufbahn auf dem C.W. Obels Plads ist noch bis 23. Februar 2025 immer von 14/15 bis 20 Uhr geöffnet.

 

Aalborgs Museen:

Das Utzon Center, Center für Architektur und Design, Slotspladsen 4, 9000 Aalborg, ist Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, Donnerstag 11 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. www.utzoncenter.dk

KUNSTEN, Museum of Modern Art Aalborg, Kong Christians Allé 50, 9000 Aalborg, hat Montag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag von 10 bis 21 Uhr geöffnet. www.kunsten.dk

 

 

Stand meiner Recherche: November 2024. Copyright Text und Fotos: Christoph Schumann, Hamburg

Weihnachtsglanz am Limfjord – so feiert das dänische Aalborg "Jul"

Zu Besuch aus Grönland: Nach seiner Ankunft in Aalborg fährt der "Julemand", der Weihnachtsmann, weiter in die Innenstadt in einem alten, roten Feuerwehrauto. Foto: Christoph Schumann, 2024
Zu Besuch aus Grönland: Nach seiner Ankunft in Aalborg fährt der "Julemand", der Weihnachtsmann, weiter in die Innenstadt in einem alten, roten Feuerwehrauto. Foto: Christoph Schumann, 2024

REPORTAGE Aalborg (cs). Wenn das Schiff des Weihnachtsmanns am Hafen von Aalborg nach seiner langen Reise von Grönland anlegt, beginnt in der dänischen Limfjordmetropole die Weihnachtszeit. Hunderte Kinder und andere Weihnachtsfans warten Mitte November geduldg am Hafenkai Honnørkajen, bis der „Julemand“ – so der dänische Name des Nikolaus bzw. Weihnachtsmanns – in Begleitung seiner Freunde, dem Eisbären und dem kleinen Nisse, sprich Wichtel, endlich Festland betritt – mit viel adventlicher Stimmung und festtäglicher Vorfreude auf das Fest der Feste im Gepäck.

Die Wochen bis Weihnachten sind in der 220.000-Einwohner-Stadt im dänischen Norden eine magische Zeit, in der sich die charmante Altstadt in ein winterliches Wunderland verwandelt. Der große Weihnachtsbaum auf dem Platz Gabels Torv, ein Geschenk aus Aalborgs norwegischer Paratnerstadt Frederiksstad, ist ein Höhepünkt der festlich dekorierten historischen City von Aalborg. Die beliebte Fußgängerzonen Algade und Bispensgade verwandelen sich in eine weihnachtlige Shoppingmeile, in der ein Bummel lohnt.

Unumstrittener Höhepunkt aber ist der „Julemarked“, der Weihnachtsmarkt, auf dem Gammeltorv unweit der mittelalterlichen Kirche Sankt Budolfi in Herzen der Altstadt. Hier können sich Besucher in festlich geschmückten Holzhütten mit dänischen Souvenirs und saisonalen Köstlichkeiten eindecken. Einige regionale Händler bieten Kunsthandwerk, Weihnachtsschmuck und dänische Spezialitäten anbieten – darunter typische dänische Weihnachtsspezialitäten wie „Æbleskiver“ (kleine runde Pfannkuchenbällchen, die mit Puderzucker bestäubt und mit Marmelade serviert werden) und natürlich „Gløgg“ (gewürzter, heißer Glühwein). Für Kinder gibt es als wärmende Alternative nicht nur Kakao, sondern auch Aktivitäten wie eine Fahrt mit dem Weihnachtszug oder ein Treffen mit dem „Julemand“, der noch bis zum dänische Lille Juleaften genannten Tag vor dem 24. Dezember in seinem Haus aufgeregte kleine Besucher empfängt – inklusive kleiner Geschenke und Fotosession.

Wer will, kann sich vom bunten Riesenrad Weihnachtsmarkt und Aalborg auch aus luftiger Höhe anschauen. Nur wenige Schritte entfernt auf dem nahe gelegenen C.W. Obels Plads verspricht eine Eislaufbahn noch bis Anfang nächsten Jahres winterliches Schlittschuhvergnügen. Teils wird übrigens auch das Ufer des Limfjords in die festliche Beleuchtung mit einbezogen. Der winterliche Blick auf den Fjord und die glitzernden Lichter der Stadt mit ihrer prägnanten Architektur am neu entdecktenb Hafen schafft eine einzigartige Stimmung.

 

Sonderausstellungen in Aalborg Museen – Utzon Center, Kunsten und Nordkraft

Im Kulturzentrum Nordkraft, dem früheren Kohlekraftwerk von Aalborg, und dem nahegelegenen Utzon Center – das aktuell eine Sonderaussstellung zum Hauptwerk des berühmten Architekten Jørn Utzon, der Oper im australischen Sidney, zeigt – finden auch während der Weihnachtszeit zahlreiche Konzerte, Theateraufführungen und Kunstausstellungen statt. Ein Abstecher lohnt auch zum Kunstmuseum KUNSTEN am Rand der Altstadt, das derzeit neben einer Sonderausstellung zum Werk seines Designers Alvar Aalborg unter anderem auch eine umfassende Präsentation mit Arbeiten der 1976 geborenen ungarisch-dänischen Künstlerin Orsolya Bagala zeigt.

Blick in Aalborgs internationales Kunstmuseum Kunsten. Foto: Christoph Schumann, 2024
Blick in Aalborgs internationales Kunstmuseum Kunsten. Foto: Christoph Schumann, 2024

Informationen zu Weihnachten in Aalborg und Aalborg generell:

Destination Nord, Nordkraft, Kjellerups Torv 5, niveau 13, DK-9000 Aalborg, www.enjoynordjylland.dk/aalborg

Der Julemarked, also Weihnachtsmarkt, auf dem Gammeltorv dauert bis 23. Dezember und ist täglich von 10/12 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eislaufbahn auf dem C.W. Obels Plads ist noch bis 23. Februar 2025 immer von 14/15 bis 20 Uhr geöffnet.

 

Aalborgs Museen:

Das Utzon Center, Center für Architektur und Design, Slotspladsen 4, 9000 Aalborg, ist Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, Donnerstag 11 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. www.utzoncenter.dk

KUNSTEN, Museum of Modern Art Aalborg, Kong Christians Allé 50, 9000 Aalborg, hat Montag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag von 10 bis 21 Uhr geöffnet. www.kunsten.dk

 

 

Stand meiner Recherche: November 2024. Copyright Text und Fotos: Christoph Schumann, Hamburg