NEWS Kopenhagen (cs). Dänemark verhängt einen nahezu kompletten Lockdown über Nordjütland. Erstmals in der Coronavirus-Krise hat die dänische Regierung gemeinsam mit dem zuständigen Gesundheitsministerium und den Epidemologen des Statens Serum Institut (dem dänischen RKI) weitreichende Einschränkungen für sieben Kommunen rund um den Limfjord beschlossen. Insgesamt 280.000 EinwohnerInnen der Gemeinden Hjørring, Frederikshavn, Vesthimmerland, Brønderslev, Jammerbugt, Thisted und Læsø sollen ihre Gemeindegrenzen ab sofort nur noch dringenden Fällen verlassen. Der Öffentliche Personennahverkehr mit Bus und Bahn wird eingestellt. Resturant und Cafés müssen schließen. SchülerInnen der Klassen 5 bis 8 sollen zum Homeschooling zuhause bleiben. Ausländer, also auch Touristen, dürfen nicht in die Region reisen. Hintergrund der harten Einschnitte ist die Mutation des gefährlichen Coronavirus, die in den vergangenen Tagen in mehreren Nerzfarmen in Nordjütland entdeckt wurden. Die Einschränkungen gelten vorläufig bis 3. Dezember.
Diese bislang unbekannte Variante des Virus wurde insbesondere in Nordjütland, wo die Nerzzucht einen wichtigen Erwerbszweig ausmacht, bei zwölf Menschen nachweisbar. Die weiter Verbreitung dieser Mutation wollen die dänischen Behörden nun unter allen Umständen vermeiden. Allein in der zurückliegenden Woche hat sich die Zahl der im Krankenhaus behandelten Nordjüten von 14 auf 26 fast verdoppelt, so Dänemarks Gesundheitsminister Magnus Heunicke heute.Größte Befürchtung der Verantwortlichen ist, dass das neue, mutierte Virus nicht auf die Impfstoffe ansprechen wird, die derzeit in der Entwicklung sind. //